Rasender Zug: Momentum kommt vom täglichen Üben.

Tägliches Üben – Muss das sein?

Tägliches Üben ist mühevoll und benötigt Disziplin. Wenn sich kein Fortschritt einstellt, sinkt die Motivation. Wer weiter­kommen will, muss täglich üben.

Muss man eigentlich wirklich täglich üben oder reicht nicht auch ein-, zwei- oder auch dreimal pro Woche? Klar ist: All diejenigen, die sich auf ihrem Instrument verbessern wollen, müssen regelmäßig üben. Besser für den Lernfortschritt ist es dabei, an 5 Tagen 20 Minuten zu üben, als an einem Tag 100 Minuten. Der kurze Zeitabschnitt ermöglicht eine höhere Intensität bei mehr Konzentration und das tägliche Wiederholen führt zu Vertiefung.

Schubweiser Fortschritt

Das Instrument täglich in die Hand zu nehmen und loszulegen ist eine Frage von Disziplin. Wer schon einmal versucht hat, mit dem täglichen Laufen zu beginnen, weiß warum: Am Anfang ist die Motivation gigantisch groß. Die Fortschritte sind groß und die Idee im Kopf von sich selbst als einer disziplinierten Person ist ein Antrieb, der am Anfang sehr präsent ist.

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Nach ein paar Tagen sind allerdings die Fortschritte nicht mehr so groß oder bleiben ganz aus. Das ist das Prinzip des schubweisen Fortschritts. Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um danach wieder zwei Schritte nach vorn gehen zu können. Das neu erlernte Wissen, die neuen Fähigkeiten müssen im Hirn konsolidieren, Muskeln müssen sich entwickeln, Bewegungsabläufe eingeprägt werden, bevor wieder neue Fähigkeiten, neues Wissen und neue Bewegungsabläufe gelernt werden können.

Wie lässt sich dieser Prozess des Einprägens vorantreiben? Richtig: Wiederholung ist die Mutter allen Lernens!

 

Chinesischer Riesenbambus und ein rasender Zug

So ist es klar, warum es sinnvoll ist, täglich zu üben. Der Lernprozess ist schneller, umfangreicher und effizienter als bei sporadischem Üben. Doch was tun, wenn die Motivation dazu jetzt immer noch fehlt?

Mir haben zwei Bilder dabei geholfen, a) den schubweisen Fortschritt noch besser zu begreifen und b) das tägliche Üben als Notwendigkeit anzuerkennen. Beide Bilder habe ich in dem Buch „Die Gesetze der Gewinner“ von Bodo Schäfer * gefunden.

 

a) Der chinesische Riesenbambus (Dendrocalamus giganteus)

Ein Bambussamen wird in die Erde gepflanzt. Der Bambusfarmer pflegt den Boden und gießt die Saat. Das macht er vier Jahre lang, in denen nichts passiert. Der Farmer weiß nicht einmal, ob der Samen noch lebt. Erst im vierten Jahr sprießt er aus der Erde. Dann wächst er bis zu 70 cm pro Tag! Was wäre, wenn der Farmer im zweiten oder dritten Jahr aufgegeben hätte?

Kennst du schon…?

 

b) Der rasende Zug

Ein tonnenschwerer Zug, der mit 180 km/h über die Gleise rast, ist durch fast nichts aufzuhalten. Würde man eine dicke Betonmauer auf die Gleise stellen, er führe durch sie hindurch wie durch Butter. Der Zug hat genügend Momentum, um seine Bewegung beizubehalten. Wenn derselbe Zug allerdings steht, schafft es wahrscheinlich nicht einmal der aktuelle Strongman-Weltmeister, ihn anzuschieben. Er ist einfach zu schwer.

Mit der Disziplin, täglich zu üben, ist es ähnlich: Wenn wir den Zug einmal angeschoben haben, indem wir – gegen den Widerstand unseres inneren Schweinehundes – schon zwei Wochen am Stück täglich üben, dann ist es nicht mehr so leicht, diese Disziplin, die allmählich zur Gewohnheit wird zu durchbrechen. Und je länger wir täglich üben, je schneller der Zug fährt, desto schwerer sind wir aufzuhalten.

 

Wie übt man konzentriert?

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Raimund Lippok

„Instrumentalspiel im Spannungs­feld kon­zen­trierten Übens und der men­talen Entropie des digi­talen Alltags“

Wer beim Üben nicht konzentriert ist, kann es fast auch gleich sein lassen. Warum? Mit der Konzentration sinkt nach einiger Zeit auch die Leistung. Oft werden dann falsche Bewegungsabläufe eingeübt. Was man dagegen machen kann und warum uns gerade in der heutigen Zeit Konzentration so schwer fällt, erfährst du in meinem Buch.

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