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Ventil

Ventile an der Tuba leiten die Luft um. Dadurch wird die Gesamtrohrlänge verändert. Eine Tuba hat mindestens drei und in der Regel bis zu sechs Ventile. Bei modernen Tuben unterscheidet man zwischen Pump- und Drehventilen.

Funktion

Durch die Verlängerung der Gesamtrohrlänge kommt es zur Absenkung der Grundschwingung - der Ton wird tiefer.

Drei reguläre Ventile

Eine Absenkung um einen Halbton erreicht die Tubisten durch das Drücken des zweiten Ventils. Die Gesamtrohrlänge wird um ca. 6% verlängert. Mit dem ersten Ventil senkt man die Grundschwingung um einen Ganzton ab (ca. 12%). Das dritte Ventil ist etwa so lang wie das erste und zweite zusammen. Dadurch kommt eine Absenkung der Grundschwingung um eine kleine Terz (ca. 19% mehr Rohrlänge).

Durch die Kombination dieser drei Ventile lassen sich sieben verschiedene Halbtöne spielen. Damit können Tubisten zwischen dem zweiten und dritten Teilton (Naturton) alle chromatischen Töne erreichen.

Quartventil

Das vierte Ventil ist nicht an allen Tuben verbaut. Es verlängert das Rohr um ca. ein Drittel und senkt damit die Grundschwingung um eine Quarte ab. Mit diesem Zusatzventil können insgesamt elf Halbtöne abgedeckt werden, sodass auch zwischen erstem und zweitem Teilton (Naturton, siehe "Naturtonreihe") fast alle chromatischen Töne erreicht werden können.

Fünftes und sechstes Ventil

Das fünfte Ventil ist an fast allen F-Tuben verbaut und nur an einigen B-, C-, und Es-Tuben. In der Regel handelt es sich dabei um einen verlängerten Ganzton. Mit dem fünften Ventil lassen sich nun endlich alle zwölf chromatischen Töne erreichen. Aus Intonationsgründen ist an manchen F-Tuben noch ein sechstes Ventil angebaut. Dieses liegt in seiner länge zwischen dem ersten und zweiten Ventil.

Fünftes und sechstes Ventil sind an manchen Tuben auch umgekehrt angeordnet.

Bei manchen Tuben ist das fünfte Ventil ein Quintventil.

Teilweise wird das fünfte Ventil als Daumenventil mit der rechten Hand bedient. Das sechste wird allerdings immer mit der linken Hand bedient.

Bauformen

Anfang des 19. Jahrhundert wurde mit mehreren Möglichkeiten experimentiert, die Rohrlänge zu verändern. Als praktikabel haben sich aber zwei Techniken herausgestellt: Das Pumpventil und das Drehventil. Im Klang gibt es bei den beiden Ventilformen keinen Unterschied. Welche Ventile der Instrumentenbauer an der Tuba montiert, ist im Wesentlichen eine Frage der Tradition. Die Tubistin entscheidet nach ihrem Geschmack, für welche Tuba sie sich entscheidet.

Beim Drehventil dreht eine Schubstange einen Kolben horizontal in einem Zylinder. Dadurch wird die Luft umgeleitet. Bei einem Pump- oder Perinetventil drückt die Schubstange den Kolben vertikal im Zylinder nach unten, um die Luft umzuleiten.

Pflege

Pumpventile müssen regelmäßig geölt werden. Allerdings sind sie weniger empfindlich und lassen sich einfacher reinigen. Beim Herunterdrücken muss teilweise darauf geachtet werden, dass sie nicht verkanten (keinen seitlichen Druck ausüben). Drehventile müssen selten geölt werden. Hier sollte man allerdings die Reinigung in professionelle Hände geben. Sie sind außerdem stoßempfindlicher und daher oft nicht die erste Wahl für Kinder.